Mein Lebensweg ist kein üblicher. Viele Hindernisse und Irrwege musste ich überwinden, um endlich meine Talente leben - und von ihnen leben - zu können.
Was aber passiert mit Menschen, die mehr oder weniger grandios an ihrer wahren Bestimmung vorbeischrammen? Wobei "knapp daneben" auch schon dran vorbei ist und nicht wirklich glücklich macht. Diese Menschen sind unzufrieden, fühlen sich innerlich leer und sind zunehmend frustriert. Sie fangen an zu trinken, zu rauchen, übermäßig zu essen oder werden - so wie ich - konsumsüchtig. Der alltägliche Kaufrausch als Ersatz für nicht gelebtes Leben.
Je mehr ich mir schließlich meiner Bestimmung auf dieser Erde bewusst wurde und die Konsequenzen ergriff, desto mehr konnte ich vom Anhäufen von Dingen ablassen, ja ich habe zum Glück gar keine Zeit mehr (und auch gar keine Lust), täglich um die Nonfood-Kästen im Mittelgang der Supermärkte herumzuschleichen.
Aber zunächst mal wurde ich eine "Messie". Gut, mit den hinreichend in den Medien gezeigten, völlig vermüllten Wohnungen konnte ich nie so recht mithalten - aber recht eng war's bei mir auch schon zeitweise, zwischen sich bis zur Decke stapelnden Kartons voller Frustkäufe, mal ganz abgesehen von den wie Stalagmiten emporwachsenden Bücher- und Zeitschriftenbergen, allen voran die hübschen IKEA-Kataloge und SCHÖNER WOHNEN.
Nun hatte ich das Pech (oder Glück?), dass meine Lebens-Irrwege zunehmend mit psychosomatischen Erkrankungen einhergingen, und je älter ich wurde, desto gnadenloser zeigte mir mein Körper, wo es lang geht - und wo es auf gar keinen Fall mehr langgeht!
Und so kam es, dass ich in den letzten zwölf Jahren nicht nur mich selbst und mein "verpatztes" Leben, sondern auch das Zusammenspiel der menschlichen Psyche mit dem Chaos-Phänomen erforschen und meine Schlüsse daraus ziehen konnte. Das Ergebnis stelle ich Ihnen - Euch - auf dieser Seite vor.
Viel Vergnügen beim Schmökern!
Messies sind äußerst interessante und liebenswerte Geschöpfe: kreativ, einfühlsam, nachdenklich, wissbegierig, umweltbewusst, hilfsbereit und offen gegenüber allem Neuen. Aber die Wohnung von Staub und Spinnweben befreien und die Teller sofort nach dem Essen abwaschen oder wenigstens in den Geschirrspüler stopfen: später, morgen, irgendwann - nur nicht jetzt.
Im Denken und Handeln, vor allem jedoch in den Biographien fast aller Messies gibt es auffällige Parallelen. Viele Messies haben den roten Faden in ihrem Leben verloren oder noch nie richtig gehabt. Immer war etwas anderes wichtiger als sie selbst.
Messies schämen sich wegen der vielen Sachen, die sie in ihrem Keller gebunkert haben, und sie kriegen regelmäßig Ärger mit der Autoversicherung, dem Finanzamt und anderen Behörden, weil sie die tägliche Post erst mal in den Briefkasten zurückstopfen, in der Hoffnung, dass sich der Inhalt der lästigen Briefe ja vielleicht irgendwann von selbst erledigt.
Derzeit können die gedruckten Ausgaben der Messie-Bücher
nur direkt über mich bezogen werden.
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